Eine neu entdeckte Substanz, die von Ameisen abgeschieden wird, schützt vor Infektionen durch Pilze und Bakterien. Dies haben australische Wissenschaftler entdeckt, die mehr als ein Dutzend verschiedener Ameisenarten untersuchten. Metapleurin, so der Name des Antibiotikums, wird von Drüsen in der Brust der Tiere abgesondert und verhindert das Wachstum von Mikroorganismen im Körper der Ameisen.

Eine Untersuchung in der Westmead Klinik in Sydney ergab, dass Metapleurin vor allem gegen verschiedene Stämme von Staphylococcus aureus wirkt. Diese, beim Menschen weit verbreitete Mikrobenart kann die Wundheilung nach einer Operation um Monate verzögern und ist häufig gegen andere Antibiotika resistent. Andrew Beattie, der Entdecker des Metapleurins, will nun in Zusammenarbeit mit einem britischen Pharmakonzern herausfinden, ob der neue Wirkstoff auch in der Lage ist, innerliche Pilzinfektionen zu stoppen, die beim Menschen tödlich verlaufen können.

(erschienen in der WELT vom 13. Januar 1990)

Quelle: Hedges S. Ant antibody fights fungal infections in humans. New Scientist 18. November 1989.

Was ist daraus geworden? Offenbar nichts! Eine Google-Suche im Juli 2016 ergab gerade einmal 14 Treffer zum Stichwort „Metapleurin“, die meisten davon sind Jahrzehnte alt und als Wirkstoff in irgendwelchen Medikamenten taucht Metapleurin auch nicht auf.