Den größten Dinosaurierschädel, der jemals gefunden wurde, hat der amerikanische Student Tom Evans im texanischen Big Bend National Park entdeckt. Der 80 Millionen Jahre alte, gehörnte Schädel eines Chasmosaurus ist fast 180 Zentimeter lang und vollständig erhalten. Der Chasmosaurus brachte vermutlich ein Gewicht von fünf Tonnen auf die Waage und erreichte eine Länge von zehn Metern. Bemerkenswerterweise bestand Evans Vorbildung nur aus einem elfwöchigen Kurs der Paläontologie an der Universität Chicago. Die Entdeckung des Saurierschädels gleich am ersten Tag einer Exkursion wurde von Evans Professor, Paul Sereno, als „Jahrhundertfund“ beschrieben. Sereno selbst hatte bereits vor drei Jahren in Argentinien den bisher ältesten Dinosaurier überhaupt ausgegraben, den 230 Millionen Jahre alten Herrerasaurus. (Aus „Science“, Band 252, S. 207).

(erschienen in „DIE WELT“ am 13. Juli 1991)

Was wurde daraus? Offenbar wurde der Fund nach genauerer Inspektion einer anderen Gattung zugeordnet und steht nun als Agujaceratops mariscalensis in den Lehrbüchern. Inzwischen wurden wohl größere Schädel gefunden, doch meine oberflächliche Recherche konnte keinen eindeutigen Rekordhalter ermitteln. Zwei Kandidaten sind ein Triceratops und der mit ihm verwandte Torosaurus.