Knapp 37 Millionen DM hat die Deutsche Krebshilfe in den letzten zehn Jahren in die Palliativmedizin investiert. Mittlerweile gibt es nach Angaben des Vorstandsmitglieds der Deutschen Krebshilfe Dr. Robert Fischer bundesweit 30 stationäre Hospiz- und Palliativeinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leiden terminal krebskranker Menschen zu lindern.

Als Vorreiter bei der Fortentwicklung des Palliativ-Gedankens hat Nordrhein-Westfalen (NRW) inzwischen eine Ansprechstelle zur Pflege Sterbender, zur Hospizarbeit und zur Angehörigenbegleitung (ALPHA) eingerichtet. ALPHA berät zudem bestehende und neue Initiativen in der Sterbebegleitung.

Trotz der positiven Entwicklung wurden am Rande des Symposiums „Palliativ Medizin Heute“ auch Mißstände angeprangert. So kritisierte Fischer, daß noch immer zu viele Patienten Schmerzen erleiden müßten, weil die behandelnden Ärzte nicht ausreichend über die verbesserten Möglichkeiten der geänderten Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung informiert seien. Von den 170.000 Menschen, die jährlich in Deutschland an Krebs sterben, leiden etwa 60 Prozent unter starken Schmerzen, sagte Dr. Eberhard Klaschik, Chefarzt der Abteilung für Schmerztherapie am Bonner Malteser-Krankenhaus.

(erschienen in der Ärzte-Zeitung am 24. Mai 1993)