Computer-Viren sind kleine Programme, die sich selbständig an andere Dateien anhängen. So getarnt können sie Daten zerstören und die Leistung des PCs vermindern. Ein vollständiger Schutz vor den heimtückischen „Erregern“ wird wohl niemals möglich sein, doch verleiht das Programm Turbo-Anti-Virus ein Höchstmaß an Sicherheit.

Schon vor der Installation wird der Arbeitsspeicher überprüft, dann auf Wunsch veranlasst, dass bei jedem Anschalten des Computers die wichtigsten Speicherbereiche auf Viren durchsucht und gegebenenfalls gereinigt werden. Weitere Wächterprogramme lassen sich automatisch in den Arbeitsspeicher (RAM) laden und schlagen dann Alarm, wenn während der Arbeit verdächtige Aktivitäten festgestellt werden.

Das Hauptprogramm schließlich präsentiert sich mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche samt Pull-Down Menüs und erkennt in der getesteten Version 187 Viren. Der Prüfbereich kann frei definiert werden, auf Wunsch wird ein Bericht erstellt, an dem sich das Ausmaß der Verseuchung und die Zahl der gefangenen Viren ablesen lässt. Besonders wertvolle Dateien können in einer Prüfliste zusammengestellt werden, so dass jede Veränderung sofort angezeigt wird. Das deutschsprachige Handbuch ist kurz gehalten, aber ausreichend.

Richtig spannend ist die Übersicht der verschiedenen Viren, in der hunderte von Gemeinheiten und Programmierkniffs aufgezählt werden. Nicht nur Freitag der Dreizehnte, auch Dienstag der Erste kann demnach gefährlich sein, ebenso wie Oropax-, MachoSoft- und Data Crime Virus, um nur einige zu nennen. Für den Einsatz auf PCs mit häufig wechselndem Diskettenverkehr ist diese Software daher uneingeschränkt zu empfehlen.

„Turbo-Anti-Virus“ von EPG, Hans-Stießberger-Str. 3, 8013 Haar. Für IBM-PC und kompatible, 299 Mark. Die Firma EPG hat sich 1998 vom Anti-Virus-markt zurückgezogen.

(erschienen in der WELT am 2. November 1990. Aktualisiert am 1. Mai 2017)