Mineralfasern könnten wenigstens zum Teil die Ursache von Erkrankungen sein, die als „Sick building syndrome“ (SBS) zusammengefaßt werden. Dagegen war weder für die Luftqualität noch für die Zahl der Raucher in Büroräumen ein eindeutiger Zusammenhang mit den Beschwerden von Angestellten herzustellen.

Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität Cornell im US-Bundesstaat New York nach der Auswertung von mehr als 4000 SBS-Fällen aus Bürogebäuden der östlichen USA. Symptome sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, Hautausschläge, Konzentrationsschwäche, Gelenkschmerzen und Anfälligkeit für Infektionen.

„Obwohl viele Menschen davon ausgehen, daß SBS mit gasförmigen Luftschadstoffen in Zusammenhang steht, haben viele Studien einschließlich unserer eigenen diesen Zusammenhang nicht belegen können“, sagte Alan Hedge, Professor für Design und Umweltanalyse. Ein Teil dieser Ergebnisse ist jetzt in den „Proceedings of the Building Design and Technology Conference“ (Brüssel, 1993) veröffentlicht worden.

„Wenn wir dagegen die industriellen Mineralfasern betrachten, die oftmals nicht gemessen werden, so finden wir Berichte über SBS viel häufiger an Orten mit einer hohen Konzentration von Mineralfasern“, erklärte Hedge. Darüber hinaus habe die Verwendung von Filtern einen drastischen Rückgang der Beschwerden bewirkt.

(erschienen in der Ärzte-Zeitung am 26. November 1993)