Langsam wird es Zeit, mich als Anhänger einer Nachweisbasierten Medizin (häufiger Evidenzbasierte Medizin genannt) zu outen. Zwar sollte man meinen, es sei selbstverständlich, dass die Medikamente und Behandlungen, die unsereins mit seinen Krankenkassenbeiträgen bezahlt, vorher wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Ist es aber leider nicht. Schon in der Schulmedizin wimmelt es von Verfahren und Prozeduren, die niemals nach modernen „Spielregeln“ getestet wurden, frei nach dem Motto: „Das haben wir schon immer so gemacht“ oder – noch schlimmer – „Ich bin Arzt und kann machen, was ich will“. Geradezu grotesk wird es aber in weiten Bereichen der so genannten Alternativen Medizin. Statt mir nun in sattsam bekannter Weise mit undiplomatischem Gepoltere auch noch die letzten Freunde zu vergraulen, erlaube ich mir statt dessen die Frage: Warum gibt man bei echten Notfällen keine homöopathischen Mittel? Die Antwort aus der britischen Fernseh-Show That Mitchell and Webb Look – versehen mit deutschen Untertiteln – finden Sie hier:

Ich hoffe, Sie können darüber lachen, auch wenn Sie zur Mehrheit der Deutschen gehören, die anderer Meinung sind als ich und es „wichtig finden, dass ihr Arzt auch Therapien wie Akupunktur und Homöopathie anbietet“ (laut einer Mitteilung des Interessensverbandes Homöopathischer Ärzte) oder wenn sie sogar wie 16 Prozent aller Deutschen homöopathische Präparate bevorzugen (laut einer Umfrage, die auf Statista veröffentlicht wurde). A propos lachen: Auch der allseits beliebte Dr. med. Eckart von Hirschhausen spottet in seinem Bestseller „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“ über die Homöopathie: In dem Kapitel „Gib mir die Kügelchen“ schreibt er „Homöopathie wirkt. Keine Frage. Nur hat es wahrscheinlich nichts mit den unterdosierten Mittelchen zu tun, sondern mit der unverdünnten Sympathie. Jemand hört Dir über Stunden aufmerksam zu, stellt Fragen, gibt Dir Glaube, Liebe, Hoffnung sowie strikte Anweisungen und Struktur für dein Leben. Seit 2000 Jahren sind das wirksame Elemente, nur hört man das heutzutage lieber vom Heilpraktiker als vom Pfarrer.“ Danke für diese Klarstellung, Herr Dr., denn dies scheint mir die beste Antwort auf die 1000-fachen Einwände meiner Bekannten, die Methode hätte ihnen / ihren Kindern oder gerne auch mal der Katze geholfen. Und dann hätte ich da noch ein Argument: Schauen Sie doch ´mal rein in die gesammelten Lehren von Samuel Hahnemann, dem Begründer der Homöopathie (umsonst und online). Oder kaufen und lesen Sie Hahnemanns wichtigstes Werk, den Organon der Heilkunst (bei Amazon.de). Können Sie das wirklich glauben? Wenn Sie  noch weitere Fragen und Einwände haben, lesen Sie doch mal den ebenfalls kostenlosen und sehr ausführlichen Artikel im novo-magazin, wo Wolfgang Vahle zu erklären versucht, warum die Homöopathie ein großer Irrtum ist. Wer danach immer noch an die Wirksamkeit der Globuli glaubt, dem werde ich nie mehr widersprechen. Versprochen.