Kinder, die in einem Chor mitsingen, haben weniger Probleme mit dem Stimmapparat, so das Ergebnis einer Untersuchung aus Spanien. Die Befürchtungen vieler Eltern, die vielen Übungsstunden könnten die Stimme ruinieren, sind demnach unbegründet.

In einer spezialisierten Klinik (geleitet vom Erstautor der Studie, Pedro Clarós) wurden im Rahmen dieser Studie 752 Mitglieder von Kinderchören und 743 Kontrollpersonen aus der Region Barcelona untersucht, deren mittleres (medianes) Alter bei neun Jahren lag. Die Kinder hatten durchschnittlich 7,5 Stunden pro Woche geübt – und das über einen Zeitraum von 2,5 Jahren.

In der Klinik wurden sie mit der Methode der Videostroboskopie auf Veränderungen des Stimmapparates hin untersucht. Außerdem bekamen die Eltern einen Fragebogen, auf dem sie notierten, ob die Kinder zum Beispiel öfter heiser waren oder an Erkältungen litten.

Das Ergebnis spricht dafür, dass die Kindern in den Chören gut aufgehoben waren: Stimmerkrankungen waren nämlich bei ihnen mit 15,6 Prozent nur halb so häufig wie in der Kontrollgruppe nicht singender Kinder (32,4 %). Singende Kinder hatten beispielsweise seltener Zysten, Stimmlippenknötchen und Dysphonien – das sind Artikulationsstörungen, die auf eine Erkrankung des Kehlkopfes hinweisen.

Ob all diese Vorteile alleine den Gesangesübungen zu verdanken sind, ist aber nicht eindeutig bewiesen. Die Kinder, die in Chören sangen, waren nämlich auch häufiger bei HNO-Ärzten gewesen – ihre Stimmen wurde also gleich in zweierlei Hinsicht besser gepflegt, als bei den Kindern, die nicht im Chor waren.

Clarós P et al.: Association Between the Development of Pediatric Voice Disorders and Singing in Children’s Choir. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. 14. März 2019 (online). doi:10.1001/jamaoto.2019.0066