Ob Manager oder Vertreter, Bauleiter oder Servicemann, viele Menschen verbringen heutzutage einen großen Teil ihrer Arbeitszeit auf vier Rädern. Dabei sind sie allzu oft nur über das Autotelefon zu erreichen. Das kann in Zukunft jedoch ganz anders aussehen: Der Einsatz neuartiger, mobiler Telefaxgeräte ermöglicht es, dringende Nachrichten und Verträge, Schaltpläne und Grundrisse zu übermitteln. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

Während die Kosten für den normalen Briefverkehr immer weiter steigen, sinken die Preise für die Übermittlung von Faksimiles. Grund hierfür ist die immer höhere Übertragungsgeschwindigkeit, die es erlaubt, immer mehr Text für den Preis einer Telefongebühreneinheit zu senden. Außerdem schreitet die Miniaturisierung der Geräte immer weiter fort, der Bedienungskomfort verbessert sich weiter. Ein Ende des Preisverfalls ist noch nicht abzusehen.

Was in Japan bereits eine Selbstverständlichkeit ist, wird auch hierzulande nicht mehr lange auf sich warten lassen: In Osaka hat kürzlich ein Taxiunternehmen in seinen Wagen mobile Faxgeräte installiert, die von den reisenden Kunden mühelos bedient werden können.

Portable Faxgeräte werden in Deutschland zu einem Preis von etwa 3500 Mark angeboten. Der mobile Manager, beschlagen im Gebrauch moderner Kommunikationsmittel, kann so von jedem Telefonanschluss die heimatliche Zentrale erreichen.

Die Stromversorgung der Geräte erfolgt entweder über ein Netzteil an 220 Volt, durch Akku oder durch einen Satz Batterien. Wird das Telefaxgerät direkt ans Netz gekoppelt, kann man eine ganze DIN-A4-Seite mit Text, Tabellen und Diagrammen in weniger als 30 Sekunden übermitteln. Akustikkoppler können da nicht mehr mithalten. Sie erreichen „nur“ ein Viertel dieser Geschwindigkeit. Außerdem haben Akustikkoppler den Nachteil, dass die Mithilfe des Empfängers beim Empfang der Nachricht nötig ist.

Diese eher umständliche Handhabung könnte beim Gebrauch im fahrenden Wagen die Verkehrssicherheit gefährden. Die direkte Kopplung erlaubt es dagegen, auch dann Nachrichten zu empfangen, wenn das Fahrzeug einmal unbesetzt ist – ein entscheidender Vorteil auch gegenüber dem C-Netz-Autotelefon. Das lästige Mitschreiben von Details entfällt, auch Übertragungsfehler lassen sich weitgehend vermeiden.

Die stark gesunkenen Preise der Autotelefone haben zu einem immensen Anstieg der Benutzerzahlen in der Bundesrepublik geführt. Bis zu 450 000 Teilnehmer sind in den geplanten Ausbaustufen für das C-Netz vorgesehen, etwa 170 000 sind bereits angeschlossen. Nach den jüngsten Zahlen lassen sich weiterhin neue Teilnehmer am Telefaxdienst in Scharen anschließen.

Mittlerweile sind über 350 000 Personen im Besitz eines Faxgerätes (plus Zehntausende, die ein Gerät ohne ITZ-Nummer gebrauchen). Innerhalb eines Jahres hat sich damit die Zahl der Anwender mehr als verdoppelt. Die Kombination der beiden Übertragungswege C-Netz und Telefax bietet sich damit geradezu an.

Ein deutsches Konsortium hat schon im letzten Jahr die ersten Exemplare ausgeliefert. Mittels einer speziell konzipierten Adapterbox wird das Faxgerät dabei direkt an das Autotelefon angeschlossen. Dieser Adapter ist in der Lage, einkommende Signale zu unterscheiden und dann auf die entsprechenden Ausga¬beeinheiten umzuleiten. Die Nachricht, dass zum Beispiel ein Faksimile gerade gefunkt wird, erscheint dann im Bedienfeld des Telefons; die Funktionen des Telefons bleiben dabei voll erhalten.

Doch nicht nur im Geschäftsleben bringt die Faxtechnologie Erleichterung, auch bei der Unfallbekämpfung spielen die mobilen Helfer eine immer größere Rolle. Als Beispiel wird in der jüngsten Ausgabe des „postmagazin“ die Düsseldorfer Feuerwehr erwähnt, die nun schon seit einem Jahr ein mobiles Faxgerät im Einsatz hat.

Dabei hat das Gerät seine „Feuerprobe“ längst bestanden: Beim Brand einer Chemiefirma genügte eine kurze Anfrage per Fax bei der Betriebsleitung. Schon kurze Zeit später hatte die Einsatzleitung die wichtigsten Informationen schwarz auf weiß an Ort und Stelle zur Verfügung. Besonders in solchen Fällen ist es wichtig, dass es zu keinen Übertragungsfehlern kommt, die bei mündlicher Kommunikation nie ganz auszuschließen sind.

Gerade in Sachen Umweltschutz wurde in den letzten Jahren eine Zunahme der Einsätze beobachtet. Dies, so Feuerwehr-Pressesprecher Stefan Boddem, „stellt unsere Leute vor Ort und Stelle oft vor Probleme“. Denn niemand kann von einem Feuerwehrmann erwarten, alle in Frage kommenden Schadstoffe zu kennen und die Methoden zu deren Bekämpfung parat zu haben.

Per Telefax aber kann das Transport-Unfall-Informations-System (TUIS) befragt werden. TUIS ist eine Datenbank, die vom Verband der Chemischen Industrie eingerichtet wurde.

Nicht nur die Produkte aller wichtigen Hersteller sind dort gespeichert, auch Maßnahmen, um den Schaden bei Unfällen in Grenzen zu halten, finden sich auf den Datenblättern des TUIS: Gefahren für die Umwelt, Löschmittel, Atemschutzmaßnahmen und andere wichtige Informationen für die Katastrophenhelfer sind hier zu finden.

So kann das mobile Telefax sogar einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, eine Anwendung, an die vor kurzem noch niemand gedacht hat.