Den Nutzen weitverbreiteter Screeningtests für vier häufige Krebsarten will das Nationale Krebsinstitut der Vereinigten Staaten (NIH) mit einer Studie an 148000 Freiwilligen im Alter zwischen 60 und 74 Jahren klären lassen. Die auf zehn Jahre angelegte Untersuchung (Prostate, Lung, Colorectal and Ovarian Cancer Screening Trial) wird umgerechnet knapp 150 Millionen Mark kosten.
Beim Prostatakrebs soll geklärt werden, ob jährliche Abtastungen der Vorsteherdrüse und die zusätzliche Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) die Mortalitätsrate dieser Krebsart verringern können. Gefragt wird auch nach einer möglichen Reduktion der Sterblichkeit beim Lungenkrebs durch jährliche Röntgenthoraxaufnahmen. Das Screening auf Ovarialkrebs umfaßt jährliche Bestimmungen des Tumormarkers CA 125 sowie transvaginalen Ultraschall. Kolorektale Krebserkrankungen sollen durch Rektosigmoidoskopien im Abstand von jeweils drei Jahren frühzeitig aufgespürt werden, um anschließend die Auswirkungen dieser Maßnahme auf die Mortalität zu erfassen.
(erschienen im Deutschen Ärzteblatt am 4.2.1994)